Eigenproduktionen
Bunt, beweglich, ein heiteres Formenspiel artistischer Lebendigkeit ist das Mobile und somit ist der Name des Theaters Credo, Prinzip und Programm des Vereins bühnenbegeisterter Menschen. Der Einzug in den Keller des Amtsgerichts in den 80ern markierte einen neuen Abschnitt der Arbeit der Gruppe, die sich bereits Ende der 60er Jahre als Amateurspielschar in Bensheim zusammengefunden hatte. Schon damals standen die ambitionierten Produktionen der „Neuen Theatergruppe Bensheim“ hoch im Kurs des öffentlichen Interesses. Unter wechselnden Regisseuren widmete sich die Gruppe Stücken, die dem politisch-kritisch engagierten intellektuellen Klima der Zeit entsprachen. Der gute Ruf geistvoller Inszenierungen in hoher schauspielerischer Qualität des Ensembles ging an der Bergstraße voraus. Das „Theater Mobile“ bestätigte ihn und baute ihn weiter aus. Der neue Raum vervielfachte durch die Bühnentechnik die Bandbreite der Gestaltungsmöglichkeiten.
„Theater Mobile“ ist inzwischen zum Markennamen für intelligente Unterhaltung an der Bergstraße geworden. Die Eigenproduktionen sind Beispiele für augenzwinkernden Esprit, raffinierten Humor fernab vom Schenkelklopfer des Boulevardtheaters. Im Theater Mobile lacht man anders – aber nicht weniger, z.B. über kurios-satirische Szenen des allgemeinen Wahnsinn in Ken Campbells „Mister Pilk‘s Irrenhaus“: Nicht nur hier brillierte das Ensemble in einem Feuerwerk der Spielfreude und Wandlungsfähigkeit in skurrile Figuren. Bissiges Raffinement des englischen Humors kam mit „Der Lebensretter“ (Peter Jones) auf die Bühne, eine anspruchsvolle gesellschaftskritische Komödie, bei der aufmerksam der Wortwahl lauschendes Publikum am meisten zu lachen bekam.
Seit 2019 führt Danilo Fioriti im Theater Mobile Regie und bringt unterhaltsam mit großem Ensemble, adaptierte und erweiterte Klassiker von Shakespeare, aber auch eigene Stücke auf die Bühne. Gemeinsam mit den Künstlern werden die Stücke noch während der Proben entwickelt und verändert. Da wird die Handlung mal flugs in andere Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte versetzt, aktuelle gesellschaftliche Themen werden en passant eingeflochten, auch Gesang wird zunehmend unter der Führung von Lena Seidl der einzigen ausgebildeten Musical-Schauspielerin ins Repertoire aufgenommen.
Für Fioriti und die Qualität seiner Arbeit spricht, dass sich das Ensemble immer zwischen 18 und 25 Schauspieler:innen pro Stück bewegt (Ausnahme war das erste Corona-Jahr 2020). Engagierte Laienschauspieler strömen dem Theater zu, um hier unter seiner Regie mitzuwirken. Insgesamt gibt es eine Namensliste von rund 40 potentiellen Darstellern, denn es sind mitnichten immer die gleichen Künstler auf der Bühne. Auch die Bandbreite an Alter und Erfahrungen ist weit gespannt. Tlw. stehen Schauspielerinnen seit über 40 Jahren im Scheinwerferlicht, aber auch Schüler:innen schnuppern gerne mal Bühnenluft.
Stücke seit 2019
(Beim Klick auf den Titel gelangt man zum Mitschnitt in voller Länge auf youtube)
- Casanova – Was für ein Leben (2019 Fioriti)
- Sommernachtstraum (2020 Shakespeare)
- Heartbreak Inn Hotel (2021 Fioriti)
- Die 12. Nacht (2022 Fioriti nach Shakespeare)
- Gretna Green – Sommer meines Lebens (2023 Fioriti)
- Spuk in der Obergasse (2024 Fioriti)
- Pelzgeflüster (2025 Fioriti/Seidl nach „Der Florentinerhut” von Eugène Marin Labiche)
Das Theater Mobile steht für Offenheit und künstlerische Neugier, um immer wieder andere Genres, Formate und Elemente der Bühnenkunst auszuloten.
Das Ressort Eigenproduktionen und Gastauftritte wird von Leo Ohrem
(Vorstandsvorsitz) betreut.
Die offene Bühne „StarStep“ bietet zwei Mal im Jahr das Forum, für 10 Minuten Star zu sein. Gesang, Comedie / Kabarett, Lesung, Tanz, Akrobatik – alles ist möglich. Dies liegt seit Herbst 2020 in der Verantwortung von Monika Hartz.
Vorstand und Mitglieder bespielen im Verein nicht nur einen Bereich. Das Credo lautet überall Anpacken und Mitmachen. Und neue Mitglieder sind jederzeit willkommen.